In Richterswil nahe Zürich gibt es eine Wohnung, welche bis vor kurzem gar allzu viel Abrieb an den Wänden hatte. Der Standardfarbton 9010 hat über den groben Wandputz auch nicht hinwegtäuschen können.
Um diese vier Wände in ein Wohlfühlzuhause zu verwandeln, haben wir uns zusammengesetzt, um möglichst viel über Raumnutzung der Kunden zu erfahren, aber auch Wünsche und Vorlieben zu erspüren. Nach Gestaltungs-Konzept ging es an die Arbeit...
Abrieb findet man heutzutage in fast jedem Neubau, aber auch älteren Häusern an irgendeiner Stelle. Als günstigste Variante unter den Wandbelägen wird er in der Regel noch mit der Standard-Wandfarbe nach RAL9010 gestrichen. Diese 0815-Oberfläche ist durchaus robust und in der Wirkung, na sagen wir mal, wenig heimelig oder irgendwie besonders. Und wer mal als Kind im Vorbeirennen so eine körnige Wand gestreift hat, weiss auch um die schmerzhaften Eigenschaften.
Die Wohnzimmerwand hat einen natürlichen Kalkbelag erhalten. Eine Oberflächenzeichnung in verschiedenen Grau-Nuancen ergeben eine stimmige Steinoptik für ein urbanes Lebensgefühl.
Der Flachbildschirm wirkt auf dieser besonderen Wand gleich nochmal deutlich edler. Der geneigte Leser weiss bereits: neben modernen Gestaltungsmöglichkeiten ist Kalk auch für ein gutes Raumklima verantwortlich!
Nicht auf dem Foto ist der angrenzende Korridor, der auch vom Abrieb befreit wurde. Um der Wandgestaltung aber nicht die Show zu stehlen, wurde dort mit einem helleren Farbton aus der selben Farbgruppe gemalt.
Zugegeben folgte auf den Vorschlag, die Küchenwand doch mit einer sehr dunklen Wandgestaltung zu versehen, erstmal verwunderte Blicke durch die Kunden. Schwarz ungleich bunt?! Nach Sichtung einer Musterplatte änderte sich die Meinung dann schnell. Hintergrund dieses Vorschlags war die Wand als Verlängerung der Küchenarbeitsplatte aus schwarzem Stein. Zudem bietet sich die prominente Sicht vom Esstisch für einen Eyecatcher sehr edlen Charakters. Die Stunde der "Black Geisha".
Diese Unikatgestaltung enthält pro Quadrameter knapp 1kg Echtmetallpulver. Nach der Gestaltung mit Strukturwerkzeugen wird die Oberfläche in einem aufwendigen Schleifprozess bis auf Korn 1000 geschliffen und mit Mikrowachs geschützt. Die Belohnung für den hohen Aufwand ist eine besondere Wandfläche mit unverwechselbarer Echtmetallhaptik.
Im Bad wurde ein warmer Grauton verarbeitet und für die Betonung der steinigen Strukturen ein glitzerndes Effektpigment beigemengt. Die Wand-Beschichtung trägt eine besonders robuste Versiegelung in matt. Dadurch wird das Putzen zum Kinderspiel, denn die fugenlose Fläche lässt sich einfach abwischen. Es braucht auch keine aggressiven Putzmittel, die Fläche lässt sich sogar mit einem Wasserschieber abziehen.
Generell gilt Flächen ohne Unterbruch wirken deutlich ruhiger.
Im Schlafzimmer musste der grobe Putz einer sehr zarten Wandgestaltung weichen. Dafür wurde der Untergrund besonders glatt in der höchsten Qualitätsstufe 4 aufbereitet. Der feine Spachtelbelag wird zweilagig verarbeitet und erfordert viel Feingefühl. Er zeigt mit seinem metallisch-schattierenden Effekt ein kleines Farbspiel, je nach Licht und Perspektive. Auf dem Beispielfoto sind Nuancen von Lachs, Kupfer, Rosa, sogar manchmal etwas Gold zu entdecken.
Ein besonderes Lob an Sonja für ihre super Leistung im Dekorativmaler-Praktikum Wunderbar.
Auch ganz herzlichen Dank den lieben Kunden nahe Zürich. Ganz viel Freude in dem neuen Zuhause!